Je nach Kirchenjahreszeit werden an den Altar, an die Kanzel oder das Rednerpult verschiedenfarbige Stoffbehänge, sog. Antependien, gehängt. Sie symbolisieren die Inhalte, die je nach Jahreszeit in den Gottesdiensten eine Rolle spielen: Weiß für Christus als Licht der Welt, Rot für das Feuer des Heiligen Geistes, Violett für die Zeit des Fastens und der Buße, Schwarz für Trauer und Tod, Grün für neues Leben und neue Hoffnung (siehe: Kirchenjahr evangelisch).
In Herrenbreitungen waren die grünen Antependien schon etwas in die Jahre gekommen. So haben Ida Seifert (1933-2025) und ihre Tochter Renate Dworak vor einiger Zeit beschlossen, der Kirchengemeinde neue grüne Antependien zu stiften. Im Namen der Kirchengemeinde ergeht ein ganz herzlicher Dank an die beiden Stifterinnen!
Die beiden handgefertigten Antependien sind kürzlich fertig geworden und können nun im Abendmahlsgottesdienst zum Erntedankfest am 28. September um 10 Uhr zum ersten Mal gesehen werden.

Das Antependium am Rednerpult zeigt die griechischen Buchstaben Alpha und Omega. Sie stehen für das Christuswort in Offenbarung 21,6: „Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“

Das Antependium am Altar zeigt ein Kreuz, Getreideähren sowie rote Weintrauben. Sie stehen symbolisch für die Hingabe Jesu am Kreuz und für seine Präsenz in Brot und Wein im Abendmahl, d. h. für die Gemeinschaft, die wir Menschen durch Jesus Christus mit Gott haben.
Gefertigt wurden die Antependien in der Paramentenwerkstatt Fischer in Rotenburg an der Fulda. Über die Web- und Stickereiarbeiten schreibt die Werkstatt auf ihrer Internetseite: „Antependien in Gobelin- bzw. Halbgobelin werden in unserer Weberei auf einem Hochwebstuhl hergestellt. Jeder Faden wird von Hand eingelegt und mit einem Handklopfer festgeschlagen. […] Der Paramentenwollstoff wird aus gesponnener reiner Schurwolle handgewebt. Die Wolle wird zuvor in der jeweiligen liturgischen Farbe grün, rot und violett eingefärbt. […] In unserer Werkstatt werden dann die Symbole auf dem Wollstoff vorgezeichnet und anschließend in den entsprechenden Farben ausgestickt. Die Rückseite der Antependien wird dann noch abgefüttert. Oben und unten erhalten diese noch einen Durchzug zum Aufhängen durch eine Stange.“
Fotos: Renate Dworak